Von William Shakespeare
Mit Theresa Berlage, Schirin Brendel, Martina Guse,
Laura Kaiser, Lieko Schulze und Michael Ransburg
Regie: Dieter Nelle
Bühne und Kostüme: Hannes Hartmann und Leonie Mohr
Hamlet hat zur Zeit Luthers in Wittenberg studiert. Er kommt direkt aus einer Studentenrevolte an den
Hof von Dänemark. Kaum angekommen, erscheint ihm sein verstorbener Vater als Geist und eröffnet ihm,
dass er ermordet worden sei. Er fordert den Sohn auf, ihn zu rächen. Das ist ganz klar ein patriarchalisches
Grundmuster. Indem Hamlet die Welt der Väter auf ihre Rechtmäßigkeit befragt, zerstört er zugleich die
Frauen.
kann. Es geht um selbstbestimmtes Handeln, um den Verlust der Liebe, um Verrat. In kaum einem anderen Stück ist die Radikalität des Denkens der Radikalität des notwendigen Handelns so stark gegenübergestellt.
Das Drama gilt als neuzeitlich schlechthin, weil dem Denken und der Selbstbestimmung als Individuum eine zentrale Bedeutung zukommt.
Ist Hamlet verrückt, oder tut er nur so?
In der „Hamlet“-Inszenierung des Forum-Theaters spielen fast nur Frauen.
Cord Beintmann
Die Bühne liegt im Dämmerlicht, von der Decke hängt eine große zylindrische Form aus langen Fäden, sodass ein Außen- und ein Innenraum entsteht. Die Schauspieler schlüpfen durch die Wand aus Schnüren, die immer wieder auf- und zugezogen wird. So gelingt es, den Ablauf des düsteren Shakespeare-Dramas „Hamlet“ räumlich zu strukturieren. Es ist ein rätselhaftes Stück, offen für diverse Interpretationen. Im Forum-Theater spielt Michael Ransburg den Dänen-Prinzen, fünf Frauen sind die Darstellerinnen aller anderen weiblichen und männlichen Figuren.
Das Stück bleibt seltsam rätselhaft. StZ, 07.10.2017
Preise:
Hintere Plätze 7,- €